Wir sind zurück von einem wunderbaren Wochenende im Harz. Diese Kurzreise war ein Geschenk von Mick: Er hatte mir vor 2 Jahren eine Schlittenpartie durch den Winterwald geschenkt. Davon träume ich seitdem ich den Trotzkopf* gelesen hatte. Da gibt es eine Szene, in der der Trotzkopf eine Schlittenpartie mit dem Pferdeschlitten durch den Winterwald machte. Und so träumte ich auch davon im Schlitten zu sitzen, eingemummelt in warme Decken und mit einem heißen Kakao. Bis auf den heißen Kakao hatte sich alles erfüllt!
So sind wir letzten Freitag nach der Arbeit losgefahren. Wie meistens wenn wir in den Harz fahren, haben wir uns ein Regio120plus-Ticket gekauft. Billiger kommt man mit der Bahn zu zweit nicht in den Harz. 20 € pro Fahrt und Person finde ich sehr O.K.
Inhaltsverzeichnis
Das Hotel Wernigerode
Wir haben im Hotel Wernigerode in Wernigerode übernachtet, welches uns wirklich gut gefallen hat. Wir hatten ein schönes Zimmer und das Hotel hat einen kleinen, aber sehr feinen Wellness- und Fitnessbereich.
Zudem ist das Hotel in der Altstadt gelegen und zum Marktplatz sind es keine fünf Minuten.
Vom Hotelzimmer hatten wir am Morgen einen wunderbaren Blick auf das Schloss Wernigerode…
…und tagsüber auf die schönen Häuser.
Das Frühstück
Das Frühstück war auch super-lecker mit verschiedenen Wurst- und Käsesorten und was wirklich toll war: Schmalz, denn es gab ja auch Harzer! Ich habe noch nie Schmalz bei einem Hotelfrühstück bekommen. Und was mir als laktoseintoleranter Person immer gut gefällt. Es gab laktosefreie Milch. Und natürlich die üblichen Sachen wie Rührei, Ei, Würstchen, Bacon und auch Leckereien wie Muffins und Kuchen. Also ein wirklich leckeres Frühstück.
Das Abendessen
Am zweiten Abend hatten wir im Hotel zu Abend gegessen, denn wir hatten im Löwenbräu, wo wir am Abend zuvor waren und wieder hin wollten nicht reserviert und das Löwenbräu war komplett voll. Wir hatten dann im Hotel beide ein Harzer Bauernschnitzel gegessen mit Speck, Zwiebeln, Champignons, Bratkartoffeln und einem Spiegelei – und das hat sehr lecker geschmeckt! Und der Preis war mit 12,80 auch O.K.
Der Fitness- und Wellnessbereich
Vor dem Wellnessbereich kommt man an dem Raum mit den Fitnessgeräten – die wir überhaupt nicht beachtet haben… – vorbei. Der Wellnessbereich ist klein, aber fein: Er besteht aus einer Dampfsauna, einer finnischen Sauna, einem Whirlpool und einigen schönen Liegen. Ganz besonders gefallen haben mir die Duschen mit ihrem An- und Ausknopf. Wenn alle Hotelgäste gleichzeitig heruntergekommen wären, wäre es wirklich krass gewesen, auch wenn in die Saunen im Sitzen 4-6 Leute passen, aber wir hatten Glück und waren die beiden Male fast immer alleine und konnten auch ein paar Momente ruhen. Wenn Du in das Hotel fährst, solltest Du wissen, dass die Saunen keine Textilsaunen sind und der gesamte Wellnessbereich vom Fitnessraum einsehbar, also auch die eine Sauna. Mick und mich hat das nicht gestört, aber wir haben mitbekommen, dass sich jemand darüber beschwert hatte.
Die Kinderspielecke
Wir machten an einem (frühen) Abend noch einen Abstecher in die Bar. Dort war zu dieser Zeit nichts los. Aber wir haben eine Kinderspielecke oder doch eher ein Kinderspielzmmer entdeckt. Das Hotel Wernigerode ist also auf jeden Fall für Kinder geeignet.
Der Getränkeautomat
Sorry, der muss leider auch erwähnt werden. Es gab auf dem Zimmer keine Minibar, aber bei uns in der Etage (und ich nehme an, auch in den anderen) einen Getränkeautomaten. Mick war glücklich, weil er abends auf dem ZImmer ganz gerne mal ein Bier trinkt.
Nach Braunlage
Am Sonnabend sind wir mit dem Bus nach Braunlage gefahren. Der Bus 257 fährt direkt 100 Meter vom Hotel entfernt nach Braunlage. Wir haben für insgesamt 25,20 € für uns beide ein Tagesticket gekauft. Die Fahrt nach Braunlage dauerte ca. eine Dreiviertelstunde und je weiter wir nach Braunlage kamen, desto verschneiter wurde es. Es war wirklich der Beginn des Winterwunderlands… In kam ich vom Winterwunderland erst einmal auf den Boden der Tatsachen: Es war richtig voll! Und es lagen Schneemassen dort – unglaublich! Und endlich sah ich auch das, worauf ich mich voll gefreut hatte: die langen Eiszapfen an den Häusern!
Solche Eiszapfen habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen. Woran liegt es eigentlich, dass früher die Eiszapfen länger waren? Liegt es daran, dass ich kleiner war oder gab es wirklich mehr und längere Eiszapfen weil die Häuser schlechter isoliert waren?
In Braunlage lag wirklich viel Schnee. Teilweise war es schwierig sich fortzubewegen… Und wie gesagt war es wirklich voll!
Es gab aber auch Anblicke in Braunlage, von denen man nicht vermutet hätte, dass sie in einer Stadt aufgenommen sind.
Die Fahrt mit dem Pferdeschlitten
Um 12.30 Uhr war es dann endlich so weit: Die Schlittenpartie sollte losgehen. Treffpunkt war am Parkplatz der Wurmbergseilbahn. Da aber jedoch war es so voll und nichts ausgeschildert. Wir hatten dann herausgefunden, dass der Schlitten von Bauer Linde meist gegenüber einer Tankstelle hält. Doch nicht dieses Mal. Mick entdeckte den Schlitten am anderen Ende des Parkplatzes. Also falls Du mal die Schlittenparte machst: Wenn Du vor den Kassen stehst und auf die Seilbahn schaust, ist der Haltepunkt rechterhand.
Leider gab es nicht die Möglichkeit, in einem Schlitten zu zweit zu fahren. Es war ein Schlitten für bis zu 10 Personen. Sieh selbst.
Wir nahmen Platz und wurden in Decken eingepackt. Endlich ging es los. Wir fuhren zuerst eine Strecke durch Braunlage und dann nach links in den Wald endlich kamen wir auf einen tief verschneiten Weg, wo der Kutscher eine Pumpe bediente. Dadurch wurden die Kufen nach unten gelassen und die Räder angehoben. Nun wurde es endlich eine richtige Schlittenpartie. Es ging mal schnell mal langsam durch den Wald, mit Schwung um die Kurven. Die Pferdehufe hörte man durch den Schnee gar nicht mehr, dafür nur ein feines Glockengeläut!
Es war sehr romantisch: Der Blick in den Wald, durch die Stämme blitzt die Sonne auf und auch der Blick in die Weite über den glitzernden Schnee. Wunderschön.
Und noch ein par Bilder:
Wir fuhren ca. eine Stunde durch den Wald. Stellenweise ging es richtig schnell. Schau Dir das Video an. Hörst Du das Läuten der Glöckchen?
Solch‘ eine Schlittenpartie will ich auf jeden Fall noch einmal machen!
Das Einzige, was mir fehlte, war der heiße Kakao (oder ein Glühwein). Ich hatte mir immer vorgestellt, dass ich den während der Schlittenpartie trinke. Aber das habe ich dann abends nachgeholt.
Die Altstadt von Wernigerode
Am Sonntag sind wir nach einem leckeren Frühstück aufgebrochen, um ein bisschen durch Wernigerode zu laufen, aufs Schloss hochzugehen und von dort zum Agnesberg.
Bisher waren wir in Wernigerode immer nur zum Schloss hochgefahren und sind die Hauptstraße entlang gegangen. Dieses Mal sind wir durch die Altstadt zum Schloss gefahren, vorbei am Marktplatz mit dem wunderschönen Rathaus, an alten Häusern und Türen.
Und eine schöne Türüberschrift:
Das Schloss kennen wir von außen schon. Für nächstes Mal haben wir uns eine Besichtigung vorgenommen. Die Hexenuhr haben wir uns dieses Mal nicht angesehen – die haben wir bei unserem letzten Besuch schlagen hören.
Die Beinahe-Wanderung zum Agnesberg
Nun wollten wir noch kurz auf den Agnesberg. Nicht nur, dass man von dort einen fantastischen Blick auf das Schloss und Wernigerode haben sollte: Nein, dort wartete auch eine weitere Stempelstelle auf mich (Nr. 31) und ich wollte endlich meinen achten Stempel haben, um mir dann beim nächsten Harzbesuch meine „bronzene Wandernadel“ abzuholen. Wenn Du meinen Blog schon länger liest, dann weißt Du, dass mich meine Wanderungen im Harz oft zu einer der 222 Stempelstellen führen. Hier beschreibe ich eine Wanderung rund um Thale.
Die Harzer Wandernadel
Wenn Du mehr über die Harzer Wandernadel und die Stempelstellen wissen willst, kannst Du das hier nachlesen. Welche Stempelstellen ich „abhaken“ möchte, suche ich mir in meinem Wanderführer für Stempelstellen*heraus und in den dazu gehörenden Karten*.
Hin…
Laut meinem Wanderführer gibt es den steilen Aufstieg und einen langsam ansteigenden Weg durch das Christinental. Leider hatten wir nicht so viel Zeit und wollten es daher mit dem direkteren Weg versuchen. Am Fuße des Agnesberges sahen wir einen Mann den Agnesberg hinunterschlittern. Wir fragten nach, wie glatt der Weg sei und bekamen die Antwort, dass der Weg stellenweise schon sehr glatt sei. Und das merkten wir auch.
…und wieder zurück
Ein Aufstieg war in unseren normalen Outdoor-Schuhen nicht möglich, wir schlitterten den Weg entlang und sind schließlich irgendwann umgedreht. Das liegt sicherlich auch daran, dass ich schon bei nicht glatten Flächen beim Abstieg nicht ganz so trittsicher bin und schon die ganze Zeit dachte: „Wie kommst Du da jemals wieder herunter?“ Das war auch nicht so leicht und ein paar Meter, die wirklich völlig vereist waren und wo ich mich bergab nicht mehr traute irgendwo hin zu treten, habe ich dann sicher auf meinen „vier Buchstaben“ zurück gelegt. Sieh selbst…
Mick fand es ziemlich lustig – glaube ich…
Und wie werde nun ich ein echtes Outdoor-Girl?
Die Geschichte ist mir ein bisschen unangenehm. Ich wäre so gerne super-fit und ein richtiges Outdoor-Mädchen, aber da fehlt leider ein bisschen dazu. Weißt Du, ob man irgendwo lernen kann, trittsicherer zu werden. Wahrscheinlich hilft nur üben. Und sicherlich könnte ich eine bessere Ausrüstung, also zum Beispiel besseres Schuhwerk gebrauchen. Vielleicht hast Du hier einen Tipp für mich?
Ein bisschen enttäuscht, aber mit dem festen Vorsatz „Dann kommen wir eben im Mai wieder her!“ sind Mick und ich dann wieder nach Hause nach Berlin gefahren und freuen uns schon auf unseren nächsten Aufenthalt in Wernigerode.
Und nun wollte ich wie immer noch von den Büchern berichten, die ich für den Harz empfehlen kann. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich noch nie einen Harz-Krimi* gelesen habe. Noch nie! ich habe gleich einmal recherchiert und es gibt eine ganze Menge! Kannst Du mir davon welche empfehlen?
Und wie ist es mit Dir? Hast Du schon einmal eine romantische Fahrt mit einem Pferdeschlitten gemacht? Ich bin sehr gespannt, davon in den Kommentaren zu lesen!
Disclaimer: Diese Reise wurde komplett von Mick und mir geplant und selbst bezahlt und in keiner Weise gesponsert. Die mit * versehenen Links sind Links aus dem Amazon Partnerprogramm. Wenn Du Artikel über diese Links einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision ohne Mehrkosten für Dich.
Hallo Diana!
Ich weiß, dass du gerne und viel im Harz unterwegs bist, und wenn ich deine Fotos anschaue, dann verstehe ich auch warum es dir da so gut gefällt. Es ist ja wirklich märchenhaft schön. Besonders die wunderschönen Fachwerkshäuser in der Stadt finde ich traumhaft. Darum beneide ich euch in Deutschland wirklich sehr. Das Hotel, in dem ihr untergebracht ward, ist wirklich toll – das wäre auch nach meinem Geschmack!
Danke für die vielen Tipps und tolllen Eindrücke.
GLG Anita
Hallo Anita,
ja, es ist eine rundherum tolle Gegend! Komm‘ doch mal vorbei, dann wandern wir zusammen!
LG Diana
Wie schön es in der Harz ist. Ich wollte auch immer eine Schlittenfahrt im Winter machen. Wie in den alten Filmen, wo man sich in Decken und Fell einwickelt und durch den Schnee schlittert. Wie in dem Film „Doktor Schiwago“. Die Geschichte von Ilse Macket habe ich auch sehr gerne gelesen und meiner Tochter weitergegeben. Vielleicht sollte ich mir auch den Wunsch erfüllen und eine Schlittenfahrt machen. Dann aber in der Harz, so wie du.
Liebe Grüße, Selda.
Liebe Selda,
wie ich es beschrieben habe, war es für mich ein ganz tolles Erlebnis. Das wäre sicherlich etwas für eine Mutter-Tochter-Unternehmung! Viel Spaß dabei!
LG Diana
Hallo Diana,
So eine Fahrt mit der Pferdekutsche durch die Winterlandschaft stelle ich mir traumhaft vor. Wir haben in den letzten Jahren einige Kutschfahrten durch sommerliche Landschaften gemacht, die uns sehr gut gefallen haben. Im Winter haben wir das bisher noch nicht gemacht. Das macht bestimmt auch viel Spaß. Danke für die Anregung.
Liebe Grüße,
Monika
Hallo Monika,
ja, das war richtig toll und eben mit dem leisen Klingeln der Glöckchen mit genau der Geräuschkulisse, die ich mir vorgestellt hatte.
LG Diana
Hallo Diana,
der Harz ist im Winter ja wirklich ein Traum! Und die Fahrt mit dem Pferdeschlitten stelle ich mir super vor! Mit oder ohne Kakao. 🙂
Outdoor… Ich glaube, da helfen gute stabile Bergstiefel mit Profil (bei Glatteis rutscht man auch damit, dafür gibt’s dann Schneeketten für Schuhe, habe ich aber keine) und üben, vorsichtig herantasten, mal fallen, wieder aufstehen und lieber frühzeitig aufhören bevor was passiert. Und dann wieder üben, Gleichgewichtssinn, auf einem Bein balancieren, falls gerade kein Schnee liegt. 🙂
Liebe Grüße,
Barbara
Liebe Barbara,
vielen Dank für Deine Hinweise. Ja, ich werde mehr üben, aber eine Bergsteigerin wird aus mir nie. Wanderstiefel mit Profil stehen auf meiner Einkaufsliste. Schneeketten für Schuhe würde ich das nächste Mal auf jeden Fall mitnehmen, wenn ich im Winter in den Harz fahre.
Viele Grüße
Diana