Heute komme ich nun endlich dazu, ein bisschen über San Sebastián zu schreiben. Draußen ist es kalt und grau und so erinnere ich mich gerne an den sonnigen, warmen Sonntag, den ich in San Sebastián verbracht habe. Dort war ich ja Ende April auf Dienstreise und hatte Glück schon Sonnabend anzureisen (da der Flug so günstig war) und den Sonntag vor dem Meeting für mich zu haben. Auch wenn ich mehrere Tage in San Sebastián war, so hatte ich doch nur einen Tag für mich und so kannst Du hier nachlesen, was man an einem Tag in San Sebastián erleben kann. Dieser Blogbeitrag ist Teil der Blogparade Ein Tag in… von Yvonne von lebe, liebe, urlaube.
Von meinem Hotel (den Blogartikel dazu findest Du hier), kommt man schnell zum Strand Ondaretta und zur Bucht „La Concha“. Und an diesen entlang ging es an diesem Sonntag im April auf Erkundungstour.
Inhaltsverzeichnis
- Deportivo La Coruña
- Zahnradbahn zum Monte Igeldo
- Spaziergang am Strand
- Die Windkämme
- Der Strand Ondaretta
- Playa de la Concha
- Auf dem Weg zum Monte Urgull
- Auf dem Monte Urgull
- Die Christusstatue
- Das historische Museum
- Der englische Friedhof
- Die Altstadt
- Plaza de la Constitución
- Zwei Kirchen
- Pinxtos-Bars
- Eine Stunde am Strand
- Und abends: noch einmal Pinxtos und El Classico
- Mein Fazit
- Das möchte ich beim nächsten Mal noch sehen…
- Und wie immer zum Schluss noch einige Buchtipps…
- Weiterlesen…
- Pin it…
Deportivo La Coruña
Als ich aus dem Hotel trat, sah ich zuerst einmal den Mannschaftbus von Deportivo La Coruña. Ein Blick aufs Handy zeigte mir, dass sie an diesem Sonntag um 12.00 Uhr im Estadio Anoeta gegen Real Sociedad San Sebastián spielten. Ich hatte kurz überlegt, ob ich hingehe, weil ich noch nie bei einem spanischen Erstliga-Spiel war. Ich habe mich aber doch dagegen entschieden. Zum einen wusste ich nicht, ob es noch Tickets gibt. Zum anderen wollte ich ja San Sebastián erkunden. Also rauf auf die Reise-Bucket-List, dass ich mal ein Fußballspiel in Spanien sehe.
Zahnradbahn zum Monte Igeldo
Ich wollte erst einmal schauen, wann die Zahnradbahn zum Monte Igeldo losfährt. Dies hatte ich aber für Montag früh geplant. Leider klappte das nicht, da die Zahnradbahn erst um 11.00 Uhr ihren Dienst aufnimmt. Also das nächste Mal.
Spaziergang am Strand
San Sebastian zieht sich an zwei Stränden entlang und so war meine Erkundungstour gleichzeitig ein langer Spaziergang am Strand.
Die Windkämme
Weiter ging es dann an der Promenade zu den Skulpturen „El Peine del Viento“, was auf Deutsch der „Windkämme“ heißt. Diese haben mich wirklich sehr begeistert. Ich mag es, wenn (Moderne) Kunst in das Stadtbild integriert ist. Dieses Kunstewerk und noch zwei andere haben mich so begeistert, dass ich auch darüber einen kurzen Blogbeitrag geschrieben habe: Klick.
Nun wollte ich am Strand entlang zum anderen Ende der Bucht. Auch dort ist ein Hügel, der Monte Urgull, der mein nächstes Ziel war.
Der Strand Ondaretta
Der Strand war bereits am späten Morgen gut gefüllt. Es war ein wunderschöner, sonniger Tag; das Thermometer zeigte zwar „nur“ 19 °C an, aber in der Sonne war es viel wärmer. Ich hatte die Schuhe ausgezogen und lief am Spülsaum des Strandes entlang und genoss es, zum ersten Mal in diesem Jahr, zumindest mit den Füßen im Meer zu sein (später war es mehr als die Füße).
Playa de la Concha
Dann bin ich ein Stück Strandpromenade gelaufen und auch am Strand entlang. Insgesamt habe ich, bis ich am Ende der Playa de la Concha angelangt war, ungefähr eine halbe Stunde benötigt.
Auf dem Weg zum Monte Urgull
Mein nächstes Ziel war der Monte Urgull. Auf dem Weg dorthin kam ich am Rathaus vorbei. Dieses war ursprünglich als Casino erbaut worden und wird seit 1947 als Rathaus genutzt.
Dann bin ich auch noch kurz am Aquarium vorbeigegangen, was ich aber leider nicht besuchen konnte. Dort im Hafen kam dann ein Harpunenfischer aus dem Meer. Siehst Du die Fische am Gürtel?
Kurz bevor es den Monte Urgull hinaufgeht, kommt man zum Paseo Nuevo mit der „Leeren Konstruktion“ des Künstlers Jorge Oteiza. Mehr darüber kannst Du hier lesen.
Auf dem Monte Urgull
Nun ging es endlich höher hinauf. Ich wollte hoch zur Christusstatue und den Blick über die Stadt genießen.
Auf den Wegen auf dem Monte Urgull war sehr viel los, es war Sonntag, ein schöner Tag und viele Menschen unterwegs. Der Monte Urgull war Jahrhunderte lang von besonderer strategischer Bedeutung und daher finden sich dort viele Gefechtsbatterien. Seit dem 12. Jahrhundert stand dort eine Burg, die mehrfach umgebaut wurde und nun als Castillo de la Mota bezeichnet wird. In dem Hauptgebäude ist heute ein Museum untergebracht.
Die Christusstatue
Der Besuch dort war mein erster Besuch auf einer Christusstatue und ich fand es ganz toll. Sie ist 12,5 m hoch und wohl auch von Meer aus zu sehen. Abends ist sie beleuchtet, aber davon habe ich leider kein Bild.
Das historische Museum
Im historischen Museum, in welchem zu Großteilen alle Exponate nur auf Spanisch und Baskisch beschreiben sind, bin ich durch Zufall in einen großen Raum mit Papphockern geraten, in welchem an den Wänden Umrisse von Kinderfotografien standen. In der Mitte war ein Pult, auf dem man auf eine Jahreszahl klicken konnte und auf eine Sprache. Dann wurde in der gewählten Sprache von den Kindern erklärt, was in dem ausgewählten Jahr in San Sebastian geschehen ist.
Drei wichtige Jahre für San Sebastián: 1813, 1976 und 2013
So war zum Beispiel im Jahr 1813 der große Brand, nach dem die Stadt wieder aufgebaut werden musste. Falls Du Dich gewundert hast, warum San Sebastián in der Altstadt ein schachbrettartiges Straßenmuster hat: Das liegt daran. Die Bürgerinnen und Bürger hatten ein Mitspracherecht, wie die Stadt wieder aufgebaut werden sollte, und genehmigten erst den dritten Entwurf. Und dieser sah einen schachbrettartigen Aufbau der Straßen vor.
1976 legte den Grundstein für das kulinarische San Sebastián. Zwei Köche trafen in diesem Jahr Paul Bocuse und das gab einen unheimlichen Schub und sehr viele gastronomische Einrichtungen öffneten daraufhin in San Sabastián. Heute gibt es wohl in San Sebastián mehr Michelin-Sterne als in Paris und ein Gang durch die Altstadt und ein Blick auf die Tresen der Bars, in denen die Platten mit den Pintxos (die baskischen Tapas) stehen, lässt einem die Augen übergehen.
Und in 2013 gab es einen Schub für Wissenschaft und Kultur. Das Talent House (ein Ort, wo Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt zusammenkommen) wurde eröffnet und drei Jahre später – in 2016 – war San Sebastián ja auch Kulturhauptstadt Europas.
Das Museum hat mir sehr gut gefallen, dort hätte ich wirklich mehr Zeit verbringen können.
Der englische Friedhof
Auf dem Weg nach unten kam ich noch an dem englischen Friedhof vorbei. Hier wurden englische Soldaten, die in verschiedenen Kriegen kämpften, begraben. Es ist nur ein ganz kleines Gelände, steckt aber für mich voller Geschichte und auch Atmosphäre.
Bevor ich den Monte Urgull ganz wieder hinabstieg, konnte ich noch diesen Ausblick bewundern:
Und auf dieser Bank hätte ich noch stundenlang sitzen, schauen, lesen und meinen Gedanken nachhängen können. Aber ich wollte ja auch noch in die Altstadt.
Die Altstadt
Ich war nun den ganzen Vormittag unterwegs gewesen und mittags auf dem Monte Urgull. Nun war es früher Nachmittag und ich wollte noch etwas durch die Altstadt schlendern und etwas essen. Viele Bars lockten mit Leckereien auf dem Tresen.
Plaza de la Constitución
Natürlich wollte ich auch den Platz der Verfassung, den Plaza de la Constitución sehen. Es ist ein Platz im neoklassischen Stil mit Arkaden rund herum. Siehst Du die Nummern an den Balkonen? Die zeigen die Vergangenheit des Platzes an. Der diente nämlich in der Vergangenheit als Stierkampfarena und die Nummerierung ist die der Logen, von denen aus man die Stierkämpfe besonders gut beobachten konnten.
Zwei Kirchen
In die die Kirche San Vicente, die die älteste von San Sebastian ist, kam ich leider nicht hinein, dort wurde gebaut.
Auch die Basilika Santa María del Coro nimmt für sich in Anspruch, die älteste Kirche von San Sebastian zu sein, da sie auf einem alten Tempel erbaut wurde.
Da es ein so schöner Tag war und ich endlich etwas essen gehen wollte, bin ich nicht in die Kirche hineingegangen. Ich finde es auch immer nicht gut, wenn eine Kirche, in der noch Gottesdienste stattfinden, die also als Gotteshaus dient, Eintritt erhoben wird. So blieb ich draußen und habe lieber die Menschen beobachtet, die auf den Stufen vor der Kirche Pintxos mit einem Glas Wein verzehrten und die Kinder, die auf dem Platz vor der Kirche spielten.
Schön fand ich ein modernes, weißes Kunstwerk, welches außen an der Kirche angebracht war. Leider hatte ich dazu nichts recherchieren können. Weiß Du, von wem das ist?
Pinxtos-Bars
Nun war es aber auch für mich Zeit, mich endlich in einer Pinxtos-Bar zu stärken. Wie gefällt Dir meine Auswahl? Der (oder heißt es das Pintxos?) eine war mit Schafskäse, Tomate und Schinken belegt und mit einem leckeren Chutney verziert. Der andere Pinxtos war ein sehr großer Genuss für mich, da ich Fisch und Meeresfrüchte liebe: Lachs, Anchovi, Garnele und etwas Salat. Sooo lecker! Dazu gab es ein kleines Bier und für alles zusammen habe ich weniger als 8 € bezahlt. Und da ich das alles so lecker fand, musste ich auch über diese Schlemmereien einen kurzen Blogbeitrag schreiben: Klick!
Leider hatte ich weder in dieser Bar noch abends ein lokales Bier bekommen, das musste ich mir dann im Supermarkt kaufen.
Eine Stunde am Strand
Es war nun später Nachmittag und es ging für mich nun zurück zum Hotel, denn ich wollte – bevor ich den Abend in der Altstadt verbrachte – gerne noch ein bisschen an den Strand. Das habe ich auch geschafft und lag eine Stunde da und genoss die Wärme und den Blick aufs Meer. Ich versuchte es auch mit dem Schwimmen, 14 Grad war ja nun auch nicht so kalt, allerdings schaffte ich es nur einmal kurz bis über die Hüften hinein und bin gleich wieder hinaus. Es war hier nur teilweise der Grund, dass mir zu kalt war. Allerdings wollte ich noch trocknen, bevor es abends wieder in die Altstadt ging.
Und abends: noch einmal Pinxtos und El Classico
Abends war in der Altstadt noch mehr los als am Nachmittag. Ich war mit einer Kollegin unterwegs und wir haben in einer Bar noch einen Platz gefunden. Natürlich habe ich wieder Pinxtos geschlemmt.
Toll war, dass an diesem Abend DAS Fußballspiel lief, nämlich Real Madrid – Barcelona, in welchem Madrid 2:3 unterlag. Das erste Tor hatten sie allerdings geschossen; die Nummer 14 Casemiro. Da war eine unglaubliche Stimmung. Und auch zeigte dies an, dass hier eher Einheimische und spanische Touristen gegessen haben.
Auch hier hatte ich nach einem lokalen Bier gefragt; leider gab es keines. Der Kellner empfahl mir allerdings das Keler, ein lokales Bier, welches seit 1890 in San Sebastián gebraut wird. Es wurde durch deutsche Brauer, die Familie Kutz, nach San Sebastian gebracht. Der Kellner erzählte noch, dass sein Großvater in dieser Brauerei gearbeitet hat.
Nach dem Essen haben wir in einer anderen Bar draußen im Stehen einen Absacker genommen. Danach wanderte ich zurück zum Hotel (das vierte Mal an diesem Tag ging ich den Weg zwischen Altstadt und El Antiguo) und ein wunderbarer Tag in San Sebastián ging zu Ende.
Mein Fazit
Leider reicht ein Tag bei Weitem nicht aus, um alles zu sehen, was San Sebastián bietet. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier so viel entdecken würde. San Sebastián ist definitiv noch eine weitere Reise wert!
Das möchte ich beim nächsten Mal noch sehen…
- den Monte Idelgo mit der Zahnradbahn
- die Kathedrale
- das Aquarium
- das Museo San Telmo
- Und natürlich will ich noch mehr Pinxtos essen…
Und wie immer zum Schluss noch einige Buchtipps…
*(Affiliate Link)
Wie immer habe ich für die Vorbereitung den Marco Polo genutzt. Ich wusste ja, dass ich für eigene Entdeckungen nur wenig Zeit habe, daher reichten mir die Informationen aus.
Ich selbst koche ja nicht, auch wenn ich mir für das neue Jahr vorgenommen habe, mir vielleicht doch auch mal selbst etwas Leckeres zu essen zu machen. Wenn Du nun Appetit bekommen hast auf die Leckereien, von denen ich erzählt habe, ist das vielleicht das richtige Buch für Dich.
Beim Schreiben dieses Blogbeitrags bin ich noch auf dieses Buch gestoßen. Das ist erschienen kurz nachdem ich in San Sebastián war und ist sicherlich eine Quelle für viele weitere Informationen.
Wie ist es mit Dir? Warst Du schon einmal in San Sebastián oder einer anderen nordspanischen Stadt? Und hattest Du auch schon einmal nur einen Tag, um eine Stadt zu entdecken? Ich bin gespannt, in den Kommentaren davon zu lesen.
Disclaimer: Diese Reise wurde komplett von mir geplant und selbst bezahlt und in keiner Weise gesponsert. Die mit * versehenen Links sind Links aus dem Amazon Partnerprogramm. Wenn Du Artikel über diese Links einkaufst, erhalte ich eine kleine Provision ohne Mehrkosten für Dich. Ich sehe auch nicht, wer etwas erworben hat. Danke, dass Du auf diese Weise meinen Blog unterstützt!
Weiterlesen…
Auch Nicolo von Nicolos Reiseblog war in San Sebastián unterwegs. Hier kannst Du lesen, was er entdeckt hat.
Pin it…
Wenn Dir der Beitrag gefallen hat, würde ich mich freuen, wenn Du ihn auf Pinterest teilst:
Danke für den Ihren Beitrag! Prima Blog.